Ein verschlafenes Städtchen irgendwo in der Provinz: Hier wäscht eine Hand die andere, und das Führungspersonal der öffentlichen Einrichtung verrichtet seine Dienstpflichten mit einer gewissen Lässigkeit. Kein Wunder also, dass die Nachricht vom unmittelbar bevorstehenden Kontrollbesuch eines aus der Hauptstadt entsandten Beamten die lokalen Würdenträger in Panik versetzt. Im Eifer ihrer halbseidenen Vertuschungsversuche übersehen sie jedoch, dass der Mann, den sie für den angereisten Revisor halten, in Wirklichkeit ein harmloser Taugenichts ist. Der weiß zunächst kaum, wie ihm geschieht, beginnt aber bald, das ihm angebotene Geld und die unvermittelt offerierten Gefälligkeiten ebenso zu schätzen wie die Avancen der erotisch ausgehungerten Mitbürgerinnen, die ihrerseits um die Gunst des vermeintlichen Mannes von Welt buhlen.

Mit dem „Revisor“ gelang Gogol eine bis heute unerreichte Groteske über eine ebenso hierarchische wie korrupte Gesellschaft, deren gut geschmiertes Getriebe durch eine Verkettung von Missverständnissen immer absurdere Situationen hervorbringt.

Till Rickelt, der zu Beginn des Jahres die Theaterleitung von Albert Bauer übernommen hat, gibt mit Gogols Komödie seinen Einstand als Regisseur am Theater Ravensburg. Freuen Sie sich auf eine kurzweilige und dynamische Inszenierung, die Gogols Satire über eine moralisch verlotterte Kleinstadt-Bürokratie mit viel Spielwitz und Situationskomik in die heutige Zeit transportiert.

Schauspiel: Ana Schlaegel, Paula Schäfer, Tobias Bernhardt/Alex Niess, Sebastian Prasse, Marco Ricciardo, Wini Gropper

Bearbeitung und Regie: Till Rickelt ​

Bühnenbild: Werner Klaus | Kostüme: Claudia Weinhart | Regieassistenz: Caia David